Die Geschichte der DSMZ
Das Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen wurde 1969 als nationales Zentrum für Kultursammlung in Göttingen, Niedersachsen, gegründet. Es war ursprünglich Teil der Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) und zog später nach Braunschweig, um eine unabhängige Institution zu werden.
1969 | Gründung der Sammlung für Mikroorganismen Göttingen (SMG), unterstützt durch externe Zuschüsse. Dezentrale Organisation mit Hauptsitz in Göttingen |
1971 | kurz nach der Gründung werden 235 Bakterienkulturen an externe Wissenschaftler verkauft |
1972 | der erste Patentstamm wird in die geschlossene Sammlung aufgenommen |
1973 | offizieller Name "Deutsche Sammlung von Mikroorganismen (DSM)" |
1974 | Anerkennung als offizielle Hinterlegungsstelle durch das Deutsche Patentamt |
1976 | DSM wird eine eigenständige Sammlung am Institut für Mikrobiologie in Göttingen; Transfer von 1.200 phytopathogenen Pilzen von der Biologischen Bundesanstalt Berlin-Dahlem nach Göttingen |
1979 | Ausgliederung der DSM aus Gesellschaft für Strahlenforschung ausgegliedert in Göttingen und Transfer zur Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig (institutioneller Leiter des Instituts ist Dr. Dieter Claus) |
1981 | Anerkennung als Internationale Hinterlegungsstelle (IDA) für Patentzwecke gemäß des Budapester Vertrags |
1987 | Zusammenführung aller deutschen Sammlungen in Braunschweig bei der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mBH (GBF); Etablierung der neuen Sammlungsgebiete pflanzliche sowie menschliche und tierische Zelllinien |
1988 | Umbenennung in "Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen"; Ausgliederung aus der GBF; Die DSMZ wird zur GmbH mit dem Land Niedersachsen als einzigem Gesellschafter |
1990 | Aufnahme der Pflanzenviren-Sammlung von Prof. Dr. Rudolf Bercks (Braunschweig) |
1992 | IMET Kulturensammlung des Zentralinstituts für Mikrobiologie und experimentelle Therapie (ZIMET) in Jena wird vorübergehend eine Außenstelle der DSMZ; Beginn des Transfers von IMET-Patentstämmen und anderen ausgewählten Stämmen nach Braunschweig |
1993 | Ernennung von Prof. Dr. Erko Stackebrandt zum wissenschaftlichen Direktor (1993-2010) |
1996 | Die DSMZ wird Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft |
2004 | Einführung des Qualitätsmanagements nach ISO 9001:2000 |
2010 | Ernennung von Prof. Dr. Jörg Overmann zum Wissenschaftlichen Direktor; Etablierung des sammlungsunabhängigen Forschungsbereiches Mikrobielle Ökologie und Biodiversitätsforschung |
2011 | Umbenennung in Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH; Einrichtung einer Bioinformatik-Einheit und eines Hochdurchsatz-Sequenzierungszentrums |
2012 | Etablierung der phänotypischen Datenbank BacDive |
2012-2014 | Einrichtung von drei unabhängigen Nachwuchsforschergruppen: Mikrobielle Zellbiologie, Einzelzellgenomik und molekulare Tumorforschung |
2014 | Prof. Dr. Ulrich Nübel tritt als Leiter der Forschungseinheit Mikrobielle Genomforschung in die DSMZ ein; das Hauptgebäude der DSMZ wird um ein Stockwerk aufgestockt |
2015 | Erster Spatenstich auf dem Wissenschaftscampus Braunschweig-Süd für das gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und der TU Braunschweig errichtete Zentrum für Wirkstoff- und Funktionelle Genomforschung |
2016 | Etablierung einer neuen Sammelabteilung Bioressourcen für Bioökonomie und Gesundheitsforschung |
2017 | Prof. Dr. Michael Pester wechselt als Leiter der Abteilung Mikroorganismen zur DSMZ; Einrichtung von drei Unabhängigen Nachwuchsgruppen: Bakterielle Metabolomik, Mikrobielle Biotechnologie, VirusInteract |
2018 | erste europäische registrierte Sammlung; Einführung eines dualen Managements mit Prof. Dr. Jörg Overmann als wissenschaftlicher Direktor und Bettina Fischer als Verwaltungsdirektorin; Rezertifizierung nach ISO 9001:2015; Akkreditierung nach ISO 17034:2017 |
2019 | 50-jähriges Jubiläum der DSMZ in Braunschweig, Deutschland; Prof. Dr. Yvonne Mast tritt als Leiterin der Abteilung Bioressourcen für Bioökonomie und Gesundheitsforschung in die DSMZ ein |
2020 | Umzug der Abteilung Bioressourcen für Bioökonomie und Gesundheitsforschung in das neue "Zentrum für Wirkstoff- und Funktionelle Genomforschung" auf dem Science Campus Braunschweig-Süd. Ernennung von Prof. Dr. Laura Steenpaß zur Leiterin der Abteilung Menschliche und Tierische Zellkulturen. PD Dr. Meina Neumann-Schaal übernimmt die Leitung der Abteilung Services. Erfolgreiche Evaluierung durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft. |
2021 | Launch der Website des German Nagoya Protocol HuB. Start der von der DFG geförderten Nationalen Forschungsdaten-Infrastruktur NFDI4Microbiota; Miterstellung des Positionspapiers zur Erhaltung der Biodiversität durch OpenDSI im Rahmen des Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität |